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Ablauf
10:15 Uhr – Abfahrt Shuttle-Busse, Paderborn HBF (Infos zum Shuttle-Service)
11:00 Uhr – Kundgebung Abschiebehaftanstalt Büren, Büren Stöckerbusch 1
14:00 Uhr – Auftaktkundgebung Paderborn mit warmen veganen Essen, Infostände und Kulturprogramm
Ort: Paderborn, Fläche Bahnhofstraße 12-14 (Nähe HBF)
15:00 Uhr – Start der Demonstration durch Paderborn
ca. 17:00 Uhr – Abschlusskundgebung am Auftaktkundgebungsort
17:15 Uhr – Abschlusskonzert
Schlafplatz gesucht?
Schreibe eine Mail an bettenboerse[at]100-jahre-abschiebehaft.de
Die Demo startet mit einer Kundgebung vor der UfA Büren, ca. 30km von Paderborn entfernt im Wald. Dazu gibt es Shuttle-Busse ab Paderborn HBF.
Nach der Kundgebung fahren wir um ca. 13 Uhr gemeinsam nach Paderborn zum Auftaktkundgebungsort, Nähe HBF. Dort gibt es warmes veganes Essen, Getränkeverkauf, Infotische, Kulturprogramm mit Musik- und Theaterbeiträgen sowie Redebeiträgen. Um 15 Uhr läuft die Demo los. Um vor. 17:30 Uhr endet die Demo in unmittelbarer Nähe zum HBF. Am Kundgebungsort gibt es dann das Abschlusskonzert und die Möglichkeit zur Stärkung mit warmem Essen und Getränken.
Material – kostenlos bestellbar
Flyer Großdemo (PDF-Version | Print-Version
Plakat A1 (Print-Version)
Plakat A2 (Print-Version)
Plakat A3 (Print-Version)
Die Plakate und die Flyer in verschiedenen Sprachen könnt ihr per Mail an material[at]100-jahre-abschiebehaft.de bestellen. Sagt uns, wie viele Plakate und Flyer ihr in welcher Sprache haben möchtet. Über eine Spende nach Eurem Ermessen freuen wir uns (Spendenkonto hier).
Aufruf
100 Jahre Abschiebehaft für immer beenden!
2019 wird es mehrere traurige Jubiläen geben:
Seit 100 Jahren …
werden Ausländer*innen inhaftiert – nicht wegen einer Straftat sondern nur, um den Behörden ihre Abschiebung zu erleichtern
Seit 25 Jahren …
ist in Büren der größte Abschiebeknast Deutschlands, in dem außerdem über die Hälfte der Gefangenen unrechtmäßig inhaftiert ist
Vor 20 Jahren …
starb Rashid Sbaai unter nicht endgültig geklärten aber in jedem Fall skandalösen Umständen in Büren!
Das ist Unrecht – das ist Rassismus!
Diese Menschenverachtung darf nicht länger fortbestehen!
Von der Weimarer Republik bis in die Gegenwart
Die zermürbende Praxis der Abschiebehaft stellt eine grausame Tradition in Deutschland dar: Bereits vor 100 Jahren wurden v.a. Jüd*innen, die hier vor Pogromen in Osteuropa Schutz suchten, willkürlich eingesperrt – mit dem Ziel, sie aus dem Land zu vertreiben.
Mit der von Heinrich Himmler verfassten Ausländerpolizeiverordnung wurde die Abschiebehaft 1938 massiv ausgeweitet.
Dieses Nazi-Gesetz wurde 1951 von der BRD wörtlich übernommen und erst 1965 überarbeitet. Die Gesetzgebung wurde als Reaktion auf die rassistischen Pogrome Anfang der 1990er Jahren weiter verschärft und erneut massiv zur Anwendung gebracht. Gemeinsam mit der Aushebelung des Grundrechts auf Asyl durch den „Asylkompromiss“ wurde 1993 die Einrichtung der Abschiebehaft in Büren beschlossen.
Die grundrechtsverletzende Praxis heute
Allein der Verdacht, sich möglicherweise einer Abschiebung zu entziehen, reicht aus, um einen Menschen für bis zu 1½ Jahre einzusperren. Haft – der massivste Eingriff in die Freiheit des Einzelnen – wird damit von einer Maßnahme gegen verurteilte Straftäter*innen zu einem simplen Verwaltungsakt gegen Unschuldige. Folglich ist Abschiebehaft heute ein gängiges Instrument der Ausländerbehörden und wird routinemäßig angewandt, um den Behörden eine gemütliche Abschiebung zu ermöglichen. Das ungeheure Elend der Betroffenen wird dabei mitleidlos in Kauf genommen.
Anwält*innen, die sich regelmäßig mit Abschiebehaft beschäftigen, stellten fest, dass über die Hälfte der Menschen in Abschiebehaft unrechtmäßig inhaftiert waren.
Betroffenen wird häufig der Zugang zu einem Rechtsbeistand erschwert oder gar verwehrt. Unabhängige Beschwerdestellen oder übergeordnete Kontrollinstanzen existieren nicht. Auch die medizinische Versorgung und psychologische Betreuung wird auf das Nötigste beschränkt. Isolierhaft und Fesselungen sind an der Tagesordnung.
In Büren führte diese Praxis unlängst im Sommer 2018 erneut zum Suizid eines Gefangenen [2]
Kein Ende in Sicht
Statt sich von einer Praxis mit so einer Geschichte zu verabschieden, soll sie sogar noch ausgeweitet werden:
25 Jahre nach Eröffnung der Haftanstalt in Büren möchte NRW die Haftbedingungen weiter verschärfen. Bereits jetzt werden die Aufschlusszeiten massiv eingeschränkt und Hilfsorganisationen der Zugang zu den Gefangenen erschwert. Es gibt Kollektivstrafen und Zwangsmaßnahmen, um den Sicherheitskräften ihre Arbeit auf Kosten der Menschenrechte zu erleichtern.
Auch andere Bundesländer planen Verschärfungen der Haftbedingungen.
Deutschlandweit werden neue Abschiebehaftanstalten geplant. Allein in Passau soll ein neues “Super”-Gefängnis mit über 200 Haftplätzen entstehen.
Die praktischen Konsequenzen der Abschiebehaft:
Rechtswidrige Inhaftierungen, Menschenrechtsverletzungen ohne Aufarbeitung, Brüche von gesetzlich festgelegten Regelungen, Repressionsmaßnahmen ohne Kontrollinstanzen, Isolierhaft und Fesselungen, Trennung von Familien und Zerstörung von Existenzen.
Es wird daher höchste Zeit, sich von dieser tief ins Dritte Reich verankerten Gesetzgebung und rassistischen Praxis endgültig zu verabschieden.
Daher verlangen wir:
Keine Sondergesetze, keine unkontrollierte behördliche Praxis mehr
Abschaffung der Abschiebehaft
Sofortige Schließung aller Abschiebeknäste!
Unterstützer*innen
Mitmachen – in Info-Newsletter eintragen!
http://100-jahre-abschiebehaft.de/de/?page_id=1443
English
100 years of immigration detention … are 100 years too much!
Up to 18 months deprived of their freedom just to be deported.
Immigration or Deportation detention in Germany has a long and inhuman tradition.
In 2019 it will be 100 years: It is time to finally end this system!
Abolish immigration detention!
Become active – carry out country-wide actions against deportation prisons
10.-12. May: Country-wide Days of action
31.08.2019: Mass demonstration in Büren and Paderborn
The flyer can be printed in your language!
The english Call
Send us a mail to antira_pb[at]posteo.de and tell us how many flyers you would like to have in which language.
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